Australien und Neuseeland 2015: Die Vorbereitungen laufen

Drei Monate Auszeit, die wir vom ersten bis zum letzten Tag auf Reisen verbringen werden: Darwin, Cairns, Ostküste, Sydney, Tasmanien, Melbourne, Christchurch, Auckland und kurz Singapur.

So langsam glauben wir, dass es klappen könnte. Die vielen Finger der Vorbereitungen greifen zusammen, die Vorfreude steigt, die Liste mit Erledigungen schrumpft. Drei Monate. Davon neun Wochen in Campern, zwei in Städten, eine auf Safari und einige Anschlusstage in kleinen Hotels. Das wird der vielseitigste und natürlich längste Urlaub, den sowohl Astrid als auch ich je gemacht haben.

Der Reiseverlauf

Wir fliegen nach Darwin an der Nordküste von Australien. Das ist ein Tipp vom Reisebüro, die Flüge dorthin dauern nicht so lange wie direkt der Sprung zur Ostküste. Tatsächlich fliegen wir Samstag früh los und sind schon am Sonntag Mittag nach Ortszeit in Darwin. Am nächsten Tag startet eine mehrtätige geführte Tour durch einen Nationalpark. Danach fliegen wir nach Cairns an der Ostküste, unternehmen eine etwas kürzere Dschungeltour und ein Segeltrip aufs Great Barrier Reef. Wir beziehen dann einen Camper und haben drei Wochen Zeit, bis Sydney zu fahren, wo wir eine Woche im Hotel bleiben. Dann per Flieger nach Tasmanien, in Hobart bekommen wir den zweiten Camper und fahren zwei Wochen über die Insel. Rückflug nach Melbourne, eine Woche Hotel. Nun fliegen wir nach Christchurch in Neuseeland und bekommen den dritten Camper. Zwei Wochen durchkreuzen wir die Südinsel, dann per Fähre zur Nordinsel und dort nochmal zwei Wochen. In Auckland geben wir den Camper ab und fliegen zurück. Weil zufällig gerade Silvester ist, machen wir beim Umsteigen in Singapur zwei Tage Pause und erwarten dort 2016. Dann heim und wieder zurück an den Schreibtisch.

Die SIM-Karten

SIM-Karten bekommt man inzwischen problemlos an jedem größeren Flughafen (so in Namibia und Taiwan), doch wir haben vorab bestellt: Wir haben nämlich welche entdeckt, die in Neuseeland und Australien funktionieren. So sparen wir etwas Aufwand, dachten wir uns. Bei diesen Anbietern hatten wir sie entdeckt: Beachsim.com, Prepaid-Globalde und Simly; weitere Infos zu Prepaid-SIMs gibts im Prepaid-Wiki.

Alle drei Anbieter vertreiben vermutlich die gleiche Daten-SIM von Three, die rund 45 Euro für drei Monate inklusive 3 GByte Daten kostet. Three ist ein britischer Provider mit äußerst attraktiven Roaming-Konditionen, der selbst gar nicht in Australien und Neuseeland vertreten ist. Vermutlich hätten wir auch irgendwie direkt dort bestellen können; versuche ich vielleicht beim nächsten Urlaub. Was wir zu spät verstanden haben: Es handelt sich um reine Daten-SIMs, mit denen keine Telefonate möglich sind. Telefonieren per Skype, Whatsapp und Facebook klappen damit, aber das ist ja nicht Jedermanns Sache. Vielleicht wäre es inzwischen klüger, sich doch direkt vor Ort am Flughafen mit SIMs zu versorgen.

Die Krankenversicherung

Klar, irgendsoeine Reisekrankenversicherung hat wahrscheinlich fast jeder irgendwo herumdümpeln, aber zum Glück haben wir mal ins Kleingedruckte geschaut: Meine Jahrzehnte alte vom ADAC beispielsweise versichert nur Reisen von 35 Tagen Dauer – direkt mal gekündigt.

Es lohnt dann ein Blick in die Bedingungen der ganzen Kreditkarten, die sich so ansammeln. Bei einigen Kreditkarten – vor allem älteren, seltener den kostenlosen – ist eine Auslandskrankenversicherung dabei. Die greift allerdings manchmal nur, wenn man die Reise mit der Karte bezahlt, und andere sind wieder zeitlich beschränkt. Die kostenlose Kreditkarte von fluege.de beispielsweise beschränkt die Reise auf 90 Tage – und wer länger verreist, ist nicht etwa die ersten 90 Tage versichert, sondern gar nicht. Die Karte ist auch aus einem anderen Grund für längere Reisen eher ungeeignet: Zahlungen mit der Karte bekommt man in Rechnung gestellt, die man manuell begleichen muss, doch die Rechnung landet per Papier im heimischen Briefkasten. Kommt man nach 90 Tagen nach Hause, dürften schon die ersten Überziehungszinsen fällig sein. Naja, in anderen Situationen ist eine kostenlose Kreditkarte, die gerade nicht automatisch vom Konto abbucht, eine tolle Sache.

Seine normale Krankenversicherung sollte man auch bedenken: Zumindest meine, wenn nicht sogar alle funktionieren auch im Ausland und decken dort viel ab. Allerdings fehlt der Rücktransport – bei Autoreisen nicht so problematisch, aber ein liegender Rückflug mit begleitendem Pfleger kostet locker das Zehnfache eines normalen Flugs. Kommt für uns also nicht in Frage. Andersherum: Wenn man eine Auslandskrankenversicherung hat, kann man die normale für die Reisezeit pausieren – auf Anwartschaft setzen heißt das – und so die Beiträge sparen.

Also nach Anbietern von Reisekrankenversicherungen geschaut. Interessant: Viele der Versicherungen sind für Reisen ab etwa drei Monaten deutlich teurer als für kürzere Reisen. Durch den Vergleich der konkreten Grenzen spart vor allem viel Geld, wer 90 bis 95 Tage reist. So würden für uns Versicherungen mit einer Grenze unter 92 Tagen mehr als das doppelte kosten als solche, die bei 93 Tagen teurer werden. Wir haben bei Reiseversicherungen.com eine ausführliche Übersicht mit Preisvergleich gefunden.

Gepäck

90 Unterbuchsen, 180 Socken, 50 T-Shirts … Quatsch, da wir unterwegs vermutlich in allen Hotels und den meisten Campingplätzen Waschmaschinen finden, brauchen wir kaum mehr Zeugs mitzunehmen als für einen dreiwöchigen Trip. Auf zwei der Flüge dürfen wir nur 23 Kilogramm Gepäck zuzüglich Handgepäck mitnehmen, was uns eine dennoch herausfordernde Obergrenze setzt. Und wir hatten uns zuerst gefreut, dass uns die großen Flüge 30 Kilogramm erlauben.

Immerhin wiegt die komplette Fuji-Kameraausstattung weniger als vorher auch nur das 70-200/2,8-Objektiv, und statt schwerer Bücher für drei Monate reicht das Smartphone als E-Book-Reader. Weiteres Gewicht sparen wir, indem wir einige Toilettenartikel vor Ort kaufen.

Stelle ich mein Auto auf dem Firmenparkplatz? Oder hoffe ich, dass ungewöhnlicherweise drei Monate lang kein Umzug und keine Baustelle ihre Parkverbotsschilder verteilen? Nein, noch einfacher: Da ich in den letzten Monaten sowieso fast nur noch Fahrrad fahre und das Auto nur alle paar Wochen nutze, habe ich es direkt verkauft (siehe auch die Retrospektive ein Jahr später). Airbnb zum Vermieten der Wohnung fanden wir fragwürdig, weil die meisten Vermietungen wohl nur ein paar Tage oder Wochen dauern. In vielen Städten gibt es aber Zeitwohn-Vermittler, bei denen man Wohnungen für mehrere Monate am Stück los wird.

Tja, und nun geht es bald los. Ich hoffe, unterwegs die Zeit zu finden, hier von ein paar Eindrücken zu berichten.

Weitere Artikel zur Australien/Neuseeland-Tour 2015

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu Daniel Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert