Australien: Naturparks im Northern Territory
Die ersten Tage der Australien-Reise haben wir auf einer geführten Tour von Darwin aus in die Nationalparks im Norden verbracht: Mary River, Kakadu, Nitmiluk und Litchfield. Viel Tiere, Hitze, Seen und Busfahrten.
Mary River National Park
Zuerst ging es in den Mary River National Park nahe Darwin. Wir stiegen auf ein Boot und bekamen eine geführte Tour über den Fluss. Nicht eine der Touristenboote, wo man die Krokodile springen lässt (wohl wenig artgerecht), sondern eine kleinere, individuellere Tour weiter im Inneren des Naturparks.
Das Wasser war voller Blätter und Blüten in beeindruckender Menge. [Fuji X-E1] Doch mehr beeindruckten die Krokodile, auch wenn wir nur zwei recht kleine gesehen haben. Das Gebiet ist berühmt für eine große Zahl von Salzwasserkrokodilen, und wir haben auch viele Spots angefahren, an denen normalerweise einer liegt – die Männchen bleiben üblicherweise in ihrem Territorium. [Fuji X-E1] Doch zwei Gründe sprechen laut Guide dagegen: Es war gerade Mating Season, die Männchen schwirren also ab und zu woanders herum. Zudem sei das Wasser so warm, dass die Krokodile den Tag meist tauchend verbringen. Naja, immerhin zwei… (und später auf der Tour werden wir weitere sehen.) [Fuji X-E1] Aber alleine die Menge und die Lebendigkeit der Vögel war den Ausflug wert. Dieser Kollege stolzierte auf elend langen Beinen und Zehen. Dutzende andere Arten haben wir gesehen, darunter viele elegante Fischfänger. [Fuji X-E1] Dieser ruhige Vertreter wiederum gehört laut Guide zu den eher seltenen Arten. [Fuji X-E1] Dieser pickte im Schlamm – in den folgenden Wochen haben wir Vertreter einer ähnlichen Art (ganz in weiß) ständig gesehen, sie bevölkern Campinglpätze, Strandgebiete und sogar die Grünanlagen der Innenstädte. [Fuji X-E1]
Die Bootstour hat uns großen Spaß gemacht; sie war auf jeden Fall eine Bereicherung, weil wir in Gegenden gekommen sind, die nur per Boot zugänglich sind. Informativer Guide, schönes Wetter, tolle Vögel, auch ohne Krokodile interessant. Wie Selbstfahrer an die individuellen Touren kommen, weiß ich gar nicht. Wahrscheinlich sollte man die vorab von Darwin aus buchen, denn mir sah der Parkplatz, von dem es losging, nicht so aus, als würden regelmäßig Touren ohne Voranmeldung laufen. Von den Touren am Rand, die ohne Voranmeldung klappen, schienen unsere Guides wenig zu halten, zu touristisch.
Danach fuhren wir in den Kakadu Nationalpark mit einer Übernachtung, hatten zwei Übernachtungen im Nitmiluk Park südöstlich davon und besuchten einen Tag lang den Lichfield National Park im Westen.
Kakadu National Park
Zuerst fuhren wir zu den Aboriginal-Felszeichnungen von Ubirr. Die Zeichnungen selbst bleiben unspektakulär, sie entfalten erst mit ihrer Geschichte eine Wirkung. Ein wenig erklärte unser Guide, doch erst bei einer weiteren Tour sollte ein Aborigine die Geschichten richtig erzählen. [Fuji X-E1] Einen gewissen Eindruck hinterließ Ubirr dennoch. Einerseits die Malereien, andererseits einfach die Landschaft dort: die Aussicht und die Felsüberhänge, die als natürliche Unterkunft dienten. [Fuji X-E1] Es fühlt sich nachvollziehbar an, dass dort seit zehntausenden Jahren Menschen leben. Tolle Sicht, tolles Licht, tolle Eindrücke, tolle Möglichkeiten. [Fuji X-E1] Auf dem Aussichtsplateau sei es jedes Mal anders, schwärmte der Guide, je nach Wetter und Jahreszeit und Licht. [Samsung Galaxy Note 4] Auch schön: der Gunlom-Wasserfall (laut Google: Gumlon). Parkplatz mit kleinem Campground, steiler kurzer Aufstieg zu mehreren kleinen Seen oberhalb des Wasserfalls, unten ein romantischer See mit gutem Zugang. [Samsung Galaxy Note 4] Unten der Pool wird zu einigen Zeiten allerdings von Salzwasser-Krokodilen bevölkert, vor allem in der Regenzeit, wenn die Flüsse mehr Wasser führen. Bei unserem Besuch war es sicher und wir genossen ein kurzes Bad nach dem Auf- und Abstieg. [Samsung Galaxy Note 4]
Die National Parks Nitmiluk und Lichfield
Eines meiner Highlights: Katherine Gorge im Nitmiluk National Park, eine tolle Schlucht, die wir per Kanu befahren haben. Daran ein gemütlicher, großer Campingplatz, auf dem wir zwei Nächte verbracht haben. Zutrauliche Wallabys überall, kleiner Pool mit Bar und Grill, große Frühstückshalle. [Samsung Galaxy Note 4] Das Buley Rockhole im Lichfield Park besteht aus vielen kleinen und mittleren Pools im Flußlauf, verbunden mit kleinen Wasserfällen. Sehr beliebter Badespot. [Samsung Galaxy Note 4] Auch die Wangi Falls im Lichfield Park waren gut besucht. Direkt unter so einen Wasserfall zu schwimmen, bringt eine bei der Hitze willkommene Dusche. [Samsung Galaxy Note 4] Ein paar neugierige Echsen zogen ihre Runde über den Platz direkt am See. Schwimmen war auch hier nur in der Trockenzeit erlaubt, in der Regenzeit erobern die Salzwasser-Krododile das Gelände. [Samsung Galaxy Note 4]
Auch toll: Edith Falls in Kakadu, die Cutta Cutta Caves in Nitmiluk, die klarblauen Bitter Springs in Nitmiluk.
Alle drei Nationalparks (und wohl auch viele kleine in der Ecke) ähneln sich auf den ersten Blick sehr. Jeder einzelne Spot hat schon seinen ganz unverwechselbaren Charakter, doch was den Unterschied der Parks ausmacht, erfährt man wohl erst, wenn man länger dort verweilt. Wir hatten nur vier Tage für die ganzen Spots.
Generell haben wir während der Tour durch die Nationalparks viel tote Zeit im Bus verbracht. Doch anders geht es nicht, denn die Spots sind nunmal so weit verteilt. Mehr Zeit an den Spots wäre schön gewesen, aber dann hätte die Tour ein paar Tage länger gedauert. Selbstfahrer können die Zeiten an den Spots natürlich nach eigenen Vorlieben festlegen, müssen aber die gleichen ewigen Strecken fahren – und einige Spots erfordern durchaus, dass man erst ein paar hundert Kilometer hinfährt und dann die gleiche Strecke durch ödes Gebiet wieder zurück. Uns hatte der Guide im Bus zwischendurch einige Dokumentarfilme auf den Bildschirm geworfen, zudem konnten wir dösen.
Unsere Kakadu-Nitmiluk-Lichfield-Tour startete und endete in Darwin. Fazit: Das war ein guter Start für Australien, auch weil wir einen aufmerksamen Guide hatten und auf sehr nette Mitreisende getroffen waren, vier Australier und zwei Amerikaner. Die Tour wurde von AATKings durchgeführt.
Nach einem Tag Pause in Darwin flogen wir an die Ostküste. Davon dann in den nächsten Tagen mehr.
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