Distelfinken und Zoom-Objektive
Vom Homeoffice-Platz aus sehe ich direkt auf unseren Balkon mit Wildblumen — und auf drei Distelfinken, die regelmäßig vorbeischauen. Daraus ergibt sich ein kleiner Praxisvergleich von meiner Smartphone-Kamera mit dem 200-mm-Zoom-Objektiv meiner Fuji-Kamera.
Beim ersten Besuch des kleinen bunten hektischen Vogels war ich noch freudig überrascht, mittlerweile kommen er und zwei Kumpels mehrmals täglich vorbei, um sich die Mägen vollzuhauen. Einmal sogar saß ich ganz ruhig draußen und konnte ihn quasi einen Meter vor mir betrachten. Meist jedoch sitze ich am Homeoffice-Arbeitsplatz, von dem aus ich glücklicherweise einen idealen Blick auf einen der Balkonkästen mit Wildblumen habe.
Die Besuche habe ich als Anlass genommen, meine Kamera mitsamt 200-mm-Zoom (Crop) das erste Mal seit ein paar Jahren wieder auszupacken. Denn auch wenn sich mein Smartphone mit echtem 5x-Tele überraschend gut schlägt, ist die klassische Kamera bei langen Brennweiten doch deutlich überlegen. Seht selbst:
So kriegt es meine Fuji X-E1 mit dem 55-200er-Zoom hin; die maximale Blende 4,8 macht es etwas milchig. [Fuji X-E1] Zum Vergleich: Das Samsung Note20 Ultra im 5x-Zoom und dann digital näher ran. Immerhin! [Samsung Note20 Ultra] Zur Verteidigung des Smartphones: So sieht’s mit 1x vom Arbeitsplatz aus. [Samsung Note20 Ultra] Das ist schon ganz großartig, was aktuelle High-End-Smartphones mit ihren Festbrennweiten mit x3 bis x5 so hinbekommen. Besser so ein Foto mit digitalen Nachschärfungen und erkennbarem Hintergrund als gar keines. Vor ein paar Jahren war so eine Qualität bei Smartphones undenkbar. [Samsung Note20 Ultra] Doch echte 200mm bringen es einfach besser. Beim nächsten Besuch dann auch mal mit weniger als der Maximalblende. [Fuji X-E1] Ein paar Tage später hatte ich das Glück, den Stieglitz in einem anderen Blumenkasten zu erwischen. [Fuji X-E1] Kurze Belichtungszeiten sind schon wichtig bei den lebendigen Hüpfern, eigentlich ein Wunder, dass das Smartphone überhaupt was Brauchbares geliefert hatte. [Fuji X-E1] Auch auf unserem zweiten Balkon fühlt sich die Bande zusehends wohl, und das, obwohl über ihnen ein hoffentlich taubenverscheuchender Plastikrabe kreist. Das erste Foto übrigens ohne Scheibe dazwischen, bei allen anderen Distelfink-Fotos war die Balkontür geschlossen. [Fuji X-E1] Zum Wildblumenbalkon übrigens: Das ist ein Experiment, das uns jeden Tag riesig viel Spaß bereitet. [Samsung Note20 Ultra] Es hummelt ständig auf dem Balkon, jeden Tag sehen die Blüten anders aus, und halt die Stieglitze — wir sind begeistert. [Fuji X-E1]
Wie sich der Wildblumenbalkon über die Saison macht, können wir noch nicht sagen, da wir erst im November eingezogen sind. Zum Distelfink=Stieglitz habe ich beim Nabu weitere Informationen gefunden.