Monaco im Schnelldurchlauf

Monaco: Was für eine Ansammlung von Rolltreppen, Hochhäuser und Beton! Wenn hier nicht die Ferrari-Dichte so hoch wäre, würde jeder das Kaff für eine der hässlichsten Beton-Hotelburgen am Mittelmeer halten.

Dienstlich war ich 2006 kurz in Monaco, und es gefiel mir gar nicht: Ein Hochhaus neben dem anderen, enge volle Straßen, kaum Flair, gaffende Touristen (wie wir), haufenweise Rolltreppen und Beton, Beton, Beton. Ein paar wenige aushaltbare Ecken gab es immerhin. So haben unsere Gastgeber ein Abendessen in der Oldtimer-Ausstellung von Fürst Albert spendiert, nach einem ausführlichen Gang durch die alten Kisten. Natürlich durften dabei auch Ferraris in der Formel-1-Stadt nicht fehlen…

Unser Hotel lag genau unter dem sagenumwobenen Casino, sodass ich von meinem Balkon aus eine schöne Sicht auf die Rückseite hatte. Die Vorderseite haben wir abends zu Gesicht bekommen. Der Platz war gut besucht, die Straßencafés voll (und teuer), ständig kamen schicke Autos (ebenfalls teuer, angenehm wenig Hupen) vorbei – unterhaltsam. Die übrige Stadt wirkt abends wie ausgestorben, das Casino scheint alles Leben abzuziehen. Doch vielleicht waren wir ja nur zur falschen Zeit am falschen Ort – hoffen wir das mal für die Einwohner. Immerhin brennen am Hafen die Lichter der Yachten, das erschafft einen schon fast belebten Eindruck.

Ein paar andere hübsche Flecke gibts auch noch, beispielsweise den Bezirk Monaco mit dem Fürstenpalast, der Kathedrale, dem ozeanografischen Institut mit viel Parkfläche und Ausstellungsstücken wie einem alten U-Boot drumherum. Und drinnen gab es ein großes Aquarium.

Spaßig fand ich die Pferdeköpfe, auch Bodengucker genannt, Lookdown auf englisch, gehören zur Gattung der Selenen. Von der Seite glitzerten sie silbern, guckten grimmig, scheinen dem Betrachter zu folgen. Wenn sie sich drehen und Dich eindringlich anstarren, sieht man, wie flach sie sind. In einem anderen Raum hängt ein Walskelett an der Decke.

Doch die Betonburgen dominieren das Bild der Stadt. Klar, sie haben keinen Platz dort: Monaco ist nur knappe zwei Quadratkilometer groß und muss Platz für fast 35.000 Bewohner bieten – die höchste Bevölkerungsdichte der Welt. Das klappt natürlich nicht mit geräumigen Einfamilienhäusern, zumal die steile Küste nur schwer zu bebauen ist. Lichtblicke sind häufigen freundlichen Farben – und die Dächer. Außergewöhnlich viele Dächer sind gemütlich bepflanzt. Auch auf Hotels und öffentlichen Bauten wachsen Bäume, drumherum sieht man die Bemühungen, jede freie Stelle zu begrünen.

Na, jedenfalls wars mal ganz interessant, dort gewesen zu sein und einen kleinen Eindruck mitgenommen zu haben. Muss ich aber so schnell nicht wiederholen.

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