Foto: Astrid

Fit bis 40 – Abnehmen von 120 auf 75 Kilogramm

2008 habe ich begonnen abzunehmen, ich war zu fett. Und es hat geklappt: Seit 2015 halte ich mein Idealgewicht und fühle mich zufriedener, aktiver, besser. Hier findet ihr meine Erfahrungen und Tipps zum dauerhaften Abnehmen. Der wichtigste Tipp: Macht keine Diät, sondern ändert euren Lebenswandel. Viel geholfen haben zudem ein Rudergerät und gute Serien.

Kampfstern Galactica, Lost, Babylon 5: Dutzende Serien habe ich ausschließlich beim Rudern geguckt.

Das Problem an der ja grundlegend einfachen Theorie des Abnehmens – weniger Essen, mehr Bewegung – ist, sie umzusetzen: Da stehen ständig diese Ausreden im Weg, das sieht zu lecker aus, keine Zeit für Sport, puh diese Woche mal eine Ausnahme, Weihnachtsessen, dieses Zwicken in der Wade, doch nicht im Urlaub … den Teil nimmt Dir niemand ab, anfangen musst Du alleine, die Motivation musst aus Dir selbst kommen.

Wenn die Kilos weg bleiben sollen, musst Du dauerhaft mehr Kalorien verbrennen als verfuttern. Diäten helfen nur kurzfristig, und mit irgendwelchen Pillen oder Wundermittelchen verarscht man sich nur selbst. Stattdessen musst Du Deine Gewohnheiten ändern: Weniger und gesünder essen, mehr Sport.

Wo bleibt die Lebensqualität?

Ganz schön viel „müssen“, und dabei soll das Abnehmen die Lebensqualität doch steigern, nicht einschränken? Das klappt tatsächlich, wenn Du Dir nicht zu viel vornimmst, sondern eine Verbesserung nach der anderen integrierst – beziehungsweise eine Sünde nach der anderen eliminierst.

Gönne Dir Ausnahmen, verlerne nicht das Genießen.

Mir macht das gesündere Leben inzwischen Spaß, weil die Vorteile bei weitem die Nachteile überwiegen. Anfangs fühlte sich einiges doof an, innerer Schweinehund und so, aber dann empfand ich eine größere, aktivere, erfülltere Zufriedenheit als je zuvor.

Wichtig: Gönne Dir Ausnahmen und verlerne nicht das Genießen. Genauso wenig wie Du von einmal Joggen sofort dünn wirst, nimmst Du von einem All-you-can-eat-Buffet wieder zu. Die Ausnahmen dürfen sich nur nicht wieder in den Alltag einschleichen.

Langsam abnehmen mit Sport

Halte Deine Erwartungen realistisch!

Mir hat sehr geholfen, nicht zu viel zu erwarten. In superguten Wochen verliere ich ein Kilogramm, in guten etwas weniger – und in Ausnahmewochen mit viel Völlerei nehme ich auch mal wieder zu. Im Schnitt habe ich ein bis zwei Kilogramm pro Monat abgenommen. Mehr muss nicht sein, sonst leidet die Lebensqualität.

Der Grundumsatz von BüroarbeiterInnen liegt bei 2000 (kleine Frauen) bis 3000 (große Männer) Kilokalorien pro Tag. Beim hohen Kalorienreichtum unserer Nahrung ist es schwer genug, nicht deutlich mehr zu essen – und utopisch, alleine dadurch abzunehmen, dass man weniger isst. Gar nicht erst versuchen.

Eine Stunde Sport verbrennt 500 bis 1000 Kilokalorien, doch in einem Kilogramm Fett stecken 7000.

Sport muss also her. Je nach Fitness und Sportart verbrennt man dabei pro Stunde etwa 500 bis 1000 Kilokalorien. In einem Kilogramm Körperfett stecken etwa 7000 Kilokalorien. Um ein Kilogramm abzunehmen, muss man also 7 bis 14 Stunden Sport betreiben. Bei dreimal eine Stunde pro Woche brauchst Du also gar nicht zu hoffen, schneller als alle zwei Wochen ein Kilogramm loszuwerden.

Zum Wiegen kurz: Das Körpergewicht schwankt über den Tag, meines so um zwei Kilogramm, abends wiegt man mehr, morgens nach dem ersten, ach ihr wisst schon, am wenigsten – ein guter Zeitpunkt zum Wiegen. Nimm kleine Schwankungen nicht so ernst, schaue eher auf den Wochenschnitt. Direkt nach Sport oder Sauna wiegt man noch weniger, aber das liegt nur am Flüssigkeitsverlust und ist nach den nötigen Getränken wieder anders.

Welcher Sport und bei welcher Herzfrequenz?

Kümmere Dich nicht um Deine Herzfrequenz, sondern teile Dir Deine Kondition so ein, dass sie die ganze verfügbare Zeit reicht. Eine Theorie besagt zwar, dass man in mittelhohen Pulsbereichen besser Fett verbrennt als mit höchstem Puls, Stichwort anaerobe Schwelle. Das ist aber wohl nicht so ganz richtig, da es nur um den prozentualen Anteil von Fett- gegenüber Kohlenhydrat-Verbrennung geht.

Mache lieber häufig und lange Sport, statt auf die vermeintlich optimale Herzfrequenz zu achten.

Je mehr man sich anstrengt, desto mehr Fett verbrennt man – unabhängig davon, wie viele Kohlenhydrate man zusätzlich verbrutzelt. Eine genauere Abstimmung brauchen nur Leistungssportler. Wenn Du zum Abnehmen sportelst, hast Du wichtigere Kriterien:

  • Mache regelmäßig Sport, mehrmals pro Woche!
  • Mache so lange Sport, wie Du Dir erlauben kannst. Anfangs mindestens 20 Minuten, später 40 bis 60, idealerweise einmal pro Woche noch länger.
  • Suche Dir eine oder mehrere Sportarten, die Dir richtig Spaß machen. Der eine braucht einen Mannschaftssport, um sich zu motivieren, der nächste will gerade alleine durch den Wald joggen. Oder der horrende Monatsbeitrag treibt einen ins Fitnesscenter. Lieber zu Hause aufs Trimm-Dich-Rad (oder wie auch immer die jetzt heißen) oder einen Stepper? Auch gut! Joggen und Radfahren an der frischen Luft ist super. Schwimmen vielleicht? Alles hilft, naja, Billard oder Schach vielleicht nicht so.
  • Überlege Dir, auch im Urlaub oder auf Dienstreisen was zu machen. Walken geht auf der ganzen Welt, notfalls in Business-Klamotten. Schwimmbäder gibts überall, eine Badehose passt in jedes Gepäck. Leihe Dir ein Rad! Packe Joggingschuhe ein und erkunde Deinen Zielort auf ganz neue Weise. Viele Hotels haben Fitness-Räume.
  • Achte auf Deine Gelenke, gerade wenn Du krass über Deinem Idealgewicht bist. Joggen ist dann beispielsweise keine gute Idee, bleibe besser beim Walken, bis Du ein Gewicht habt, das Deine Knie vertragen.
  • Der New-York-Marathon! Triathlon oder gleich der Iron Man! Extremläufe durch die Wüste! Gibt es überhaupt einen Abnehmwilligen oder Jogging-Anfänger, der sich keinen Marathon als Ziel setzt? Klar, motiviere Dich da ruhig hin, aber wenn das nicht klappt, falle bitte in kein Loch und höre nicht mit allen guten Vorsätzen wieder auf.
  • Fitness-Tracker, Sharing-Communities, Pulsuhren, WLAN-Waagen: lustige Spielzeuge. Jedenfalls solange sie Dich wirklich motivieren und nicht behindern! Jogge trotzdem, auch wenn der Akku der Pulsuhr leer ist oder Dich keiner über Facebook live motiviert.

Ernährung

Weniger essen. Und besser. Und die Sünden finden.

Zwei Ansätze reduzieren die Kalorienflut: Wähle Dein Essen besser aus und überprüfe Deine Gewohnheiten. Beides hilft, beides bleiben aber auch ständige Herausforderungen.

Statt mit einer Diät kommst Du schon mit zwei einfachen Regeln weit: Viel Obst, möglichst wenig Zucker.

Die ganzen Diäten mit Trennkost, Weight-Watchers-Punkten, nicht mehr Essen nach soundsoviel Uhr, Kohlehydraten hier, Gemüse dort: So lange es sich nur um Ernährungsvorschriften handelt und keine teuren Zusatzprodukte im Spiel sind – da wollen Dir die Hersteller nur das Geld abzocken –, mögen sie funktionieren. Und zwar nicht unbedingt, weil die Theorie dahinter stimmt, denn einige scheinen sich da durchaus zu widersprechen. Sondern weil man sich mehr Gedanken über seine Ernährung macht und dadurch besser und vor allem weniger isst.

Ist aber eigentlich auch egal, warum eine Diät funktioniert: denn sobald Du damit aufhörst, nimmst Du wieder zu. Also integriere die funktionierenden Regeln in den Alltag, ganz ohne Diät. Ratgeber zum gesunden Essen gibt es haufenweise, hier nur ein paar grobe Richtlinien:

  • Zucker ist mindestens eine dem Fett ebenbürtige Kalorienbombe. Versuche, so viel Zucker wie möglich zu vermeiden. Dazu zählen nicht nur die offensichtlichen Süßigkeiten und Colas, sondern auch manches Müsli oder Szenegetränk. Studiere wenigstens bei dem Zeugs, das Du viel konsumierst, diese Nährwert-Angaben auf den Packungen und vergleiche.
  • Hab immer Obst im Haus, vorzugsweise Deine Lieblingssorten in guter Qualität. Guck da nicht so auf den Preis.
  • Draußen eher Asiate als Pizza, eher Steak als Currywurst, eher Reis oder Kartoffeln als fetttriefende Pommes – und immer viel Gemüse.
  • Nicht alles Gute hilft bei allem: Vegetarisches oder veganes Essen ist nicht notwendigerweise kalorienarm, sondern oft mit Fett gepimpt. Auch andere Qualitätskriterien wie Bio, glutenfrei oder laktosefrei haben nichts mit den Kalorien zu tun. Wo Light oder Fettarm draufsteht, ist nicht immer wirklich wenig Fett drin – vergleiche mal Light- mit normalen Chips.

Gewohnheiten

Du hast deswegen zugenommen, weil Du ein paar schlechte Gewohnheiten hast. Ein, zwei kannst Du Dir vielleicht gönnen, aber alle anderen musst Du nach und nach aufgeben. Stattdessen wären ein paar nützliche Gewohnheiten hilfreich: kleinere Portionen wählen; langsamer essen und damit dem Körper Zeit geben, ein Sättigungsgefühl zu entwickeln; zwischen echtem Hunger und der Lust am Essen unterscheiden.

Finde Deine schlechten Gewohnheiten – ein wichtiger, schwieriger, langer Prozess.

Schwierig: Werde möglichst viele Deiner schlechten Gewohnheiten los.

  • Beim Fernsehen Chips, Schoki, Bier? Breche die scheinbar notwendige Verbindung auf! Lass Dich nicht von diesem unnötigen Trieb beherrschen.
  • Der Fress-Flash wartet zu Hause nach der Arbeit – gib Dich ihm ruhig hin, aber beschränke Dich auf Obst. Nochmal: Spare nicht beim Obst.
  • Kleinere Mengen und weniger regelmäßig: Eine Kugel Eis statt vier, eine Tüte Chips pro Woche statt eine pro Serienfolge, nur jedes dritte Restaurantessen mit Nachtisch krönen. Das erhöht manchmal sogar den Genuß.
  • Vielleicht hilft Dir sogar der plumpe Trick, Chipse, Schokolade und anderen gefährlichen Kram in kleineren Mengen zu kaufen. Oder gar nicht mehr: Kein Bier zu Hause war ein wichtiger Schritt für mich.
  • Das Entspannungsbier, um nach dem Büro runterzukommen? Ohje, wenn Du zu viel arbeitest, mag Dein Problem ganz woanders liegen. Das Fass mache ich hier nicht auf, aber nimm Dich ernst!
  • Und überhaupt: Muss es immer Alk sein, um mit Freund:innen Spaß zu haben? Natürlich nicht! Und wenn doch, mag es an den Freund:innen liegen…

Du findest bestimmt noch ein paar weitere blöde Gewohnheiten. Gehe sie an! Eine davon schon heute, jetzt direkt!

Meine Fortschritte

Wie ich es dann wirklich geschafft habe

Jaja, der sprichwörtliche Redakteursbauch… 1999 trat ich mit 29 Jahren meinen Redakteursjob halbwegs schlank an. Dann haben mich Pizza, Chipse, Bier, häufiges Essengehen und mangelnde Bewegung innerhalb weniger Jahre gehörig aufploppen lassen. Ich habe mich fett und hässlich gefühlt, aber sich selbst gegenüber ist man ja immer erschreckend nachsichtig. Nach einigen Aufs und Abs kam 2008 die endgültige Motivation: eine Kreuzfahrt auf einem US-Schiff, auf der ich drei Wochen lang von diesen abstrus fetten Amis umgeben war. So fett bin ich noch nicht, habe ich zu mir gesagt, lange nicht, aber bald.

“Fit bis 40” hatte ich mir als Ziel gesetzt und immerhin halbwegs geschafft. Am Geburtstag zwei Jahre später wog ich 90 Kilogramm und joggte jede Woche. Das Abnehmen hat länger gedauert, 2012 ging’s wieder hoch, erst 2014 unterschritt ich die 80 Kilogramm, seit 2015 in Australien wiege ich 75 Kilogramm. Bis zur Homeoffice-Umstellung 2020 habe ich das Gewicht gehalten, seitdem schwanke ich um 78 Kilogramm.

Rudern und Serien

Meine persönlich erfolgreichste Sportart ist ein Rudergerät. Als Jugendlicher bin ich echt gerudert, sodass mir die Bewegung gefällt. Als Motivation habe ich mir einen Fernseher aufs Gerät gestellt und Serien geguckt (Festplatte, iTunes oder Streaming, um zeitlich ungebunden zu sein). Und das mit Disziplin: Ausschließlich beim Rudern geht’s weiter, lediglich das Serien-Finale genoss ich per Beamer mit Chips und Bier. Klappte super! Zudem war eine Trainingseinheit damit automatisch je nach Serie 40 bis 55 Minuten lang.

In Endomondo habe ich Sport und Gewicht gesammelt. Mein BMI sank von über 32 auf etwa 24. Bin ich schon stolz drauf.

Zusätzlich jogge ich (meist 7 bis 10 km), fahre jeden Tag per Rad zur Arbeit, schwimme (mit schlechtem Stil mittlerweile 80 Bahnen in einer Stunde) oder walke/wandere. Den New-York-Marathon habe ich mir abgeschminkt, Halbmarathon vielleicht, obwohl ich momentan kaum über 10 km hinaus komme. Egal, mir ist die Regelmäßigkeit viel wichtiger, damit beweise ich mir schon genug: dreimal pro Woche oder häufiger mindestens 40 Minuten.

Die ersten Jahre waren vom Rudern geprägt, inzwischen jogge und radle ich viel. Grün=Joggen, Gelb=Radfahren (anfangs ohne, inzwischen inklusive Bürofahrten), Rot=Walken, oberes Blau=Rudern, unteres Blau=Schwimmen.

Meine Freundin Astrid trägt auch einen großen Teil zum Erfolg bei: Sie macht ebenso gerne Sport wie ich, und wir haben mit Schwimmen, Walken und Radurlauben einige gemeinsame gefunden, zudem fahren wir im Alltag fast ausschließlich Fahrrad. Auch beim gesunden und maßvollen Essen unterstützt sie mich sehr.

Maßvoll zu essen bleibt eine Herausforderung. Nur an wenigen Tagen fällt es mir leicht, Abends nicht einen kleinen Snack nach dem nächsten zu verputzen – immerhin ausschließlich Obst. Wenn mehrere größere Abendessen hintereinander anstehen, brauche ich danach rund eine Woche, um den Appetit wieder auf ein gesundes Maß runterzufahren. Meine anderen blöden Gewohnheiten habe ich wohl einigermaßen im Griff: Chipse, vorher fast täglich auf dem Programm, kommen nun nur alle ein bis zwei Wochen in die Schüssel, dann mit großem Genuss. Ich trinke wenig Alkohol, esse lieber Brot als Fertigpizza oder überhaupt nie zweimal am Tag warm. Naja, etwas viel Schokolade im Büro momentan.

Update 2023

Meine Puls-/Sportuhr von Garmin schmeichelt mir und zeigt einen VO2max von 45 bis 47 an. Bin ich schon etwas stolz drauf.

Sechseinhalb Jahre ist es her, dass ich diesen Beitrag geschrieben habe. Alles gilt weiter: Viel Sport habe ich in den Alltag integriert, ohne die Bewegung fehlt mir was. Das maßvolle Essen bleibt eine Herausforderung, die wöchentliche Tüte Chipse genieße ich sehr. Gesundheitlich geht es mir super, beispielsweise hat sich mein während der dicken Jahre zu hoher Blutdruck normalisiert.

Mein Gewicht halte ich. Fast jedenfalls, nur bis 2020 schwanke ich um 76 kg. Seit der Pandemie arbeite ich hauptsächlich im Homeoffice, und die fehlenden 45 Minuten Radfahren jeden Tag merke ich schon, da komme ich kaum gegen angesportelt. Somit schwanke ich seitdem um 78 kg, im Winter um 79 kg.

Unten in den Fotos habe ich eine Zeile angefügt, und den Artikel habe ich um ein paar Jahresangaben ergänzt.

Rückblick

Hier noch ein paar Fotos aus den Jahren ab 2001, den aufgeploppten Jahren 2006 bis 2009, den Abnehme-Jahren 2010 bis 2015 und den So-bleibt-der-Alltag-Jahren ab 2015:

Euch viel Erfolg, falls ihr euch einen ähnlichen Weg vornimmt!

27 Kommentare

  1. Hi Jörg,

    ich habe Dich nie in den ganz „dicken Jahren“ gesehen, finde es aber super, dass Du es geschafft hast, das hinter Dir zu lassen. Deinen Beitrag finde ich sehr lesenswert, denn er zeigt, dass Ziele immer realistisch sein sollten. Etwas vermisse ich aber. Bei Dir gehen schlank und gesund miteinander einher, doch es gibt jede Menge Menschen, die wollen um jeden Preis schlank sein und das Gesundsein ist für sie zweitrangig. Das ist meines Erachtens verrückt!

    Zum Hintergrund: In den vergangenen zwei Jahren habe ich diesbezüglich einige Sachen erlebt, die ausgesprochen gruselig waren. Wegen einer unfallbedingten üblen Verletzung bin ich mehrmals im Krankenhaus gewesen und habe von meinem ohnehin nicht üppigen Gewicht (BMI 22,3) wegen monatelanger sehr starker Schmerzen so viel verloren, dass ich bei einem BMI von nur noch knapp über 18 lag. Du ahnst nicht, wie viele Menschen neidisch waren oder gesagt haben, sie würden alles dafür geben, das ebenfalls zu schaffen und auch diese schwere Erkrankung, die mit Morphinen kaum zu bändigenden Schmerzen und alles andere auf sich nehmen. Mich hat das fassungslos gemacht, zumal ich mich so klapperdürr nicht wohlgefühlt habe. Ich war superschlank, aber trotzdem schwer krank. Letzteres wurde von vielen Menschen schlichtweg übersehen, sie konnten (oder wollten?) nur „schlank“ wahrnehmen.

    Heute habe ich einen BMI von rund 21, bin zum Glück wieder gesund und fühle mich sehr gut. Doch tatsächlich muss ich mir von manchen Leuten anhören, ich wäre ja vor einem Jahr noch schlanker gewesen… Das ist so unfassbar dämlich!

    Falls Du also das Thema gesunde Gewichtsreduktion noch mal aufgreifst, wäre es super, nicht nur die Vorteile des Schlankseins für die Gesundheit zu betonen, sondern auch gleichzeitig zu erwähnen, dass schlank nicht zwangsläufig gesund bedeutet und dass ein gesunder Lebenswandel meist der Schlüssel ist. Außer man hat einen Unfall wie ich, aber das liegt ja jetzt zum Glück hinter mir – genau wie die „dicken Jahre“ hinter Dir. ;-)

    Liebe Grüße
    das frühere gas, heute GSM :-)

  2. Ich denke, man sollte das Projekt „Abnehmen“ nicht verkomplizieren und sich auch nicht sklavisch an Zahlen festhalten. Sicherlich ist es einfacher, wenn man sich konkrete Kilogrammzahlen oder Kalorienwerte als Ziel setzt, aber es frustriert nur, wenn man diese nicht oder erst in mehreren Anläufen erreicht. Vielmehr sollte man auf sein Körpergefühl hören und mit ganz einfachen, allgemeinen Regeln und Aufgabenstellungen beginnen, wie z.B. insgesamt den Verzehr von Zucker verringern, mehr Obst und Gemüse essen (eventuell auch als Ersatz für Süßigkeiten und Chips), mehr Bewegung im Alltag (Treppe statt Fahrstuhl/ Rolltreppe, Fahrrad oder zu fuß statt Auto), viel trinken über den Tag verteilt (vor allem Wasser oder Tee).

    Man braucht auch kein Fitnessstudio, keinen speziellen Raum oder Geräte, um fit zu werden und Sport zu treiben. Liegestütze, Kniebeugen, Sit-ups, Klimmzüge und noch einige andere einfache Übungen kann man überall und sofort machen, auch im Anzug oder im Büro ;-)

    Wenn man das konstant hinbekommt, ohne sich permanent zwingen und innere Schweinehunde überwinden zu müssen, hat man schon viel gewonnen.

  3. Super Beitrag, ich gratuliere dir! Ich bin selbst von 85 auf 115 (in 3-5 Jahren) und nun seit 2–3 Jahren wieder zurück auf 88-91 (bei 196cm), seit unsere Tochter auf der Welt ist. Es ist wie du schon schreibst einfach das Wichtigste sich zu bewegen. Werft die schlechten Gewohnheiten über Bord und mach was! Es ist überragend was es für einen Unterschied macht, insbesondere vom Wohlbefinden.
    Ich kann deine Tipps nun nicht mehr mitnehmen, aber ich kann sie nur jedem empfehlen! Eigentlich ist es so einfach… man muss sich nur selbst disziplinieren. Wer das nicht will oder kann, bleibt wie er ist.

  4. Hallo Jörg,

    ein toller Beitrag. Was Du beschreibst entspricht auch meiner Philosophie. Zwar bin ich glücklicherweise nie über 89kg (BMI 27) hinausgekommen, aber es hat sich schon bemerkbar gemacht, dass die täglichen Fußwege (Bahnhof, Campus Nord, Campus Süd, Otto-Hahn-Straße…) nach dem Abschluss weggefallen sind.

    Sport mit Spaß, weniger Naschkram und kleinere Portionen von gutem Essen machen für mich schon den Unterschied, ohne dass ich auf irgendetwas verzichten müsste. Im Gegenteil!

    Gruß,
    Christian.

  5. Hallo Jörg,

    sehr viele wahre Worte, die du in deinem Blog schreibst. Das Wichtigste zum Abnehmen ist und bleibt Sport.
    Am meisten beeidruckt hat mich ja deine Konstruktion mit dem Rudergerät.
    Da ich ein Serienjunkie bin, wäre das der perfekte Ort um die ein oder andere Serie zu schauen und sich zusätzlich noch sportlich zu betätigen.
    Dadurch gibt es wirklich keine Ausrede mehr, wieso man keinen Sport machen kann.

    Weiterhin viel Erfolg!!!

    1. Hi Tobias, danke fürs Lob! Und das mit dem Rudergerät wird immer einfacher: Früher hieß es Rechner hochfahren, Windows-Updates einspielen, Neustart, kleine Fehlerchen beheben, DVD suchen, doofes Intro abwarten, zur richtigen Folge vorspulen, Sprache und Untertitel richtig einstellen…

      Und heute: Amazon-Stick ist sofort an, Amazon-Prime-Serien nur einen Klick entfernt, oder halt schnell Netflix laden und zur Serie. In beiden Fällen ist die nächste Folge direkt vorausgewählt und Sprache/Untertitel wie zuvor. Und mir stauben keine großen Sammelboxen mehr im Regal voll…

  6. Hallo Jörg,
    ich bin’s, Susanne aus Mülheim…kann mich noch gut an die „Auf- und Ab-Zeiten“ erinnern.
    Die Gewichtsproblematik ist auch immer mein Begleiter gewesen, Du weißt ;-)
    Toll, das hier zu lesen, es wird mich motivieren! Du siehst gut aus!
    Sei herzlich gegrüßt!!!

  7. Hi Jörg,

    Erstmal chapeau für die sagenhafte Gewichtsabnahme, tolles Ergebnis, worauf du sehr stolz sein kannst.
    Ich melde mich, da ich großes Interesse an der Wohnung habe, müßte allerdings geteilt werden. Ich interessiere mich sehr stark für gemeinschaftliche Wohnprojekte, habe aber in den letzten 1 1/2 Jahren kein Glück gehabt. Entweder würde die Baumaßnahme nicht realisiert, war am Ende der Welt, war schon verkauft usw usw
    Ich bin im Rentenalter, habe Anspruch auf einen B-Schein (50 qm) und auch ein Kauf kommt für mich nicht in Frage.
    Möchte auch nicht verschweigen, daß mir eine Wohnung am Klagesmarkt angeboten wurde. Es ist aber noch keine Entscheidung gefallen.
    Ich habe mir fast alle Projekte angesehen und weiß deshalb, wie toll und durchdacht sie sind.
    Und nun ist also erneut Daumen drücken angesagt bis eine Entscheidung gefallen ist.
    Ich wünsche mir Glück dafür und dir einen wunderbaren Urlaub.
    Ich freue mich auf ein Kennenlernen nach deinem Urlaub.
    Alles Gute
    U. Maronnai

  8. Hallo Jörg, die Google Suche „Abnehmen durch Rudern“ führte mich mit dem 8. Treffer zu deinem Blog. Toller, ausführlicher Beitrag, mit hohem Motivationspotential. ;o) LG, Ines

  9. ich war nie ein starker esser, aber ein ungesunder. ich hab nicht viel mehr gegessen als freunde und bekannte, nur die falschen sachen und nahm zu. mit 16 stand ich bei meinem 173cm auf der waage, die 99,7kg zeigte. das war wie ein schlag ins gesicht und ein weckruf. ich machte eine diät, keine radikale, kein sport. ich stelle meine nascherein ein, verzichtete auf mcdonalds und konsorten. mit 18 war ich dann runter auf 70kg. ich fühlte mich gut. dann änderte ich meine verhütung, nahm die 3 monatsspritze und nahm immer mehr zu. mit 21 stellte man man bei dann hashimoto fest samt unterfunktion, die immer schlimmer wurde. mit 25 jahren war ich dann hoch auf 150kg. heute leide ich unter meinem hohen gewicht, habe aber keine motivation abzunehmen, da ich weiß das ich dann von einem extrem ins nächste kommen werde. klar kann ich wieder auf 70kg runter aber dann wird meine haut überall hängen. das ist zwar gesünder, wirkt optisch aber noch viel ekeliger.

    1. Das tut mir Leid mit Deinen Problemen! Mit der herunterhängenden Haut hatte ich selbst noch Glück, nur am Bauch bleiben einige Falten über. Und immerhin war ich da 40-45, als ich abgenommen habe, also auch schon etwas ältere Haut. Mir ging es aber auch nicht ausschließlich ums Aussehen (in der Sauna gehöre ich trotz Hängebauch zur m.E. ansehnlicheren Hälfte…), sondern um die Gesundheit. Aktiver, gesünder, nachhaltiger, das waren auch wichtige Ziele für mich.

      Ein Bekannter hat sich nach seinem Abnehmerfolg einige Falten wegoperieren lassen – da ließe sich also vielleicht auch was denken und machen. Ich weiß aber nicht, ob das die Krankenkasse bezahlt hat.

      Und das mit dem Extrem liegt in Deiner Macht. Lebenswandel ändern im Einklang mit Dir selbst statt Kampf-gegen-Dich-selbst-Diaten. Wobei das mit echten Krankheiten natürlich immer so eine Sache ist, da stößt die eigene Macht an Grenzen.

      Viel Erfolg, liebe Grüße Jörg

  10. Hallo Jörg! Ich wiege zurzeit 120 Kg. Für mich ist Deine Geschichte eine Mutivation abzunehmen. Danke. Bei mir kommt allerdings dazu, dass ich Phsychopharmaka nehme. Da ist es noch schwerer abzunehmen wegen Heißhunger. Aber dagegen soll es ja natürliche Rezepte geben. Hoffe zumindest 5 Kg abzunehmen.
    Gruß David

    1. Hi David,

      danke für Deine Rückmeldung, und viel Erfolg bei Deinem Vorhaben! Zu den Psychopharmaka habe ich mal gehört, dass sie zu Wasserablagerungen im Körper führen können? Das Wasser sei dann auch für ein Teil des Übergewichts verantwortlich?

      Wie auch immer, viel Erfolg!

      Viele Grüße, Jörg

  11. Hallo Jörg,
    ich habe Deinen Beitrag heute entdeckt und finde mich darin total wieder:-) Den Weg den Du beschreibst mache ich gerade selbst durch, bei 1.83m habe ich bis vor 3 Jahren noch etwa 120kg auf die Waage gebracht. Mit Sport, Ernährung und dem richtigen Mindset bin ich bis heute auf 94kg runter. Sehr wichtig für mich war immer, das Ganze als langfristige Umstellung zu sehen. Abnehemen ist eben leider kein Sprint, sondern ein Marathon. Das sollte man sich immer vor Augen halten und nicht aufgeben, sobald die Waage am Ende der Woche nicht gleich 2kg weniger anzeigt. Es lohnt sich dranzubleiben, mit der Zeit schleichen sich alte, schlechte Essens-Angewohnheiten wie die abendliche Chipstüte und das zugehörige Powercouching aus und man findet Spaß an dem neuen gesunden Essen und vor Allem – an der Bewegung.
    Ganz wichtig finde ich den beschriebenen Punkt, sich nicht gleich aufzugeben, wenn man mal ein oder mehrere Male nacheinander (Geschäftsreisen, Familienfeiern o.ä.) kräftig zugelangt hat. Wichtig ist, die Disziplin zu haben, dannach wieder ins eingespielte „kontrollierte“ Essensmuster zurückzufinden (weil Völlei zu weiteren Heißhungerattacken führt). Das verstanden zu haben, und dann bewußt gegenzusteuern, hat mich sehr viel weitergebracht.
    Also…toller Beitrag der mich auf neue Motiviert weiterzumachen!
    Vielen Dank, Robert.

    1. Hi Robert,

      vielen dank für Dein Lob! Und direkt mein Lob zurück, dass Du schon soweit gekommen bist. Mindset, genau, das ist wichtig! Nur so verhinderst Du den Rückfall in die alten Muster. (Wobei es mir momentan nicht leicht fällt, die durch Homeoffice wegfallenden Fahrradminuten zu kompensieren ;-) Viel Erfolg weiterhin!

      Viele Grüße, Jörg

    1. Hi Nina, bleib dran ;-) Ich hatte auch meine Durchhänger und es ging auch teils wieder bergauf mit dem Gewicht. Aber das Wichtigste war dann, keine Diät mehr zu leben, sondern diese ganzen Aspekte mit weniger und gesünder Essen sowie mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Jetzt wird ja auch das Wetter wieder besser, sodass die Bewegung draußen mehr Spaß macht. Viel Erfolg weiterhin, LG Jörg

  12. Jörg, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich bin unglaublich begeistert von deinem Abnehmweg und wie du es geschafft hast, 45 Kg zu verlieren. Ich liebe deine Blog! <3 Ich bin aktuell auch dabei abzunehmen und konnte in den letzten 2 Monaten 12 Kg mit Abnehmtastisch abnehmen. Ich bin bei 179cm und aktuell bei 78 Kg. Ich hoffe ich halte es durch. Mein Ziel ist es, noch mindestens 9 Kg abzunehmen :) Danke Jörg, ich liebe deine Seite. <3 Liebe Grüße aus Hamburg – Anna

    1. Hi Anna!

      Vielen Dank für Dein Lob, das ich leider jetzt erst sehe mit einem Jahr Verspätung! (Da lief was schief im Blog.) 12kg in zwei Monaten klingt doch gut, wenn’s so weiter geht und vor allem danach dann nicht wieder hochgeht mit dem Gewicht. Wie sieht’s denn mittlerweile aus? Viel Erfolg weiterhin und Grüße nach Hamburg!

      Jörg

  13. Hi Jörg,

    ich bin über Google zu Deinem Beitrag gestoßen (Suchbegriff: 120 Kilo wie abnehmen, dein Beitrag kam nach den ganzen gesponserten Beiträgen auf Platz 3).

    Erst einmal vielen lieben Dank, dass Du Deine Geschichte so toll geteilt hast. Mir gefällt dir allem Dein Nachtrag mit den Bildern, der wirklich nochmal Deine Geschichte verdeutlicht und ihr mehr Ausdruck verleiht.

    Ich selbst wiege zur Zeit 120 Kilo, wir ich heute geschockt festgestellt habe. Ich brauche mir nicht einzureden, jetzt zu Weihnachten abzunehmen, aber ich werde definitiv genauer darauf achten, was ich esse, um nicht noch zuzunehmen.
    Und ich muss abnehmen, denn ich vertraue meinem Körper nicht mehr.

    Deine Geschichte hat mich auf jeden Fall sehr berührt und motiviert. Eigentlich war ich auf der Suche nach Apps zum Abnehmen, aber ganz ehrlich, Du hast mir hiermit viel besser geholfen.

    Nochmals danke Dir und eine schöne Weihnachtszeit, sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich Dir,

    Katja

    1. Hi Katja,

      vielen Dank für das Lob, Dir auch eine gute Weihnachtszeit und einen guten Rutsch!

      Diese Apps zum Abnehmen mögen ja auch helfen, und sei es nur, weil Dir dann das Eintragen manchmal zu mühsam wirst und Du deswegen eine fiese Kleinigkeit doch nicht isst ;-) Egal, probiere alles aus und bleibe bei dem, was hilft.

      Ja, Vertrauen in den Körper… Zumindest meinem Hungergefühl traue ich auch nicht mehr, das kommt viel zu schnell wieder und geht nur langsam wieder weg. Manchmal hilft sehr langsam zu essen. Oder halt den Körper sehr, sehr langsam an weniger Essen zu gewöhnen. Wenn’s bei mir mal wieder zu viel war (letztens kamen gute Gelegenheiten zum Essen und fehlende Gelegenheiten für Sport zusammen…), dauert es auch ein bis zwei Wochen, bis ich dem Hungergefühl wieder trauen kann.

      Aber vertraue dem Rest des Körpers! Der Bewegungsfähigkeit, der vielleicht durch Sport langsam wachsenden Kondition, dem Spaß am Bewegen. Ist ja nicht alles schlecht am Körper :)

      Viel Erfolg beim Abnehmen jedenfalls!

      Jörg

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